Die Symmetrie und ihre Unterarten als Gestaltungsprinzip in der Floristik

Die Symmetrie und ihre Unterarten als Gestaltungsprinzip in der Floristik

Symmetrie ist in Sträußen und Kränzen, bei Autoschmuck und Brautsträußen, im Tischschmuck und bei Adventkränzen, also in der Mehrzahl der floristischen Werkstücke zu finden. Entsprechend wichtig ist es, die Regeln und die Ausprägungen dieser Ordnungsart zu kennen und ihre Umsetzung zu beherrschen. Hier erläutern wir alle Arten der Symmetrie.

Mit Symmetrie oder strenger Ordnung wird im Allgemeinen eine Positionierung von Teilen, Motiven oder Gruppen von Gestaltungsmitteln bezeichnet, die bezüglich einer oder mehrerer Symmetrieebenen oder eines Mittelpunkts Gleichheitsproportionen zeigen. Für diese mittenbezogenen Symmetrien gilt:

• Spiegelgleiche Aufteilung aller Elemente bezogen auf eine oder mehrere Symmetrieachsen oder punktbezogen gleiche Verteilung bei einem Mittelpunkt. ‚

• Eine einzelne Symmetrieachse ist gleichzeitig Gruppenachse, sonst geht die Gruppenachse durch den Mittelpunkt.

• Der Waagepunkt befindet sich auf der Symmetrieachse oder im Mittelpunkt.

• Das Hauptmotiv befindet sich in der Mitte. Es muss nicht das größte, wohl aber das bedeutendste Element sein.

• Eine Symmetrie ohne Hauptmotiv, also mit leerer Mitte, ist möglich. Hierbei bleibt die Mitte wichtig und wartet auf Sinnfüllung (z. B. zwei umrahmende Gestecke auf einer noch leeren Bühne).

• Nebenmotive mit gleichem Rang sind jeweils gleichartig und in gleichem Abstand zum mittigen Bezugselement Achse oder Mittelpunkt positioniert.

• Einzelne Nebenmotive können in sich asymmetrisch sein, müssen aber spiegelbildlich oder gedreht wiederholt werden. Für alle symmetrischen Gestaltungen gilt, dass sie klar, festlich, ausgewogen, zuweilen streng und würdevoll wirken. Genaues Abmessen ist nicht erforderlich, Augenmaß entscheidet, leichte Abweichungen wirken natürlicher. Man unterscheidet folgende mittenbezogene Symmetrien:

Achsensymmetrie mit den Unterarten

– Monosymmetrie mit einer Symmetrieebene, hier bei einem Brautstrauß.

– Disymmetrie mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Symmetrieebenen, hier bei einem langgestreckten Strauß.

– Radiärsymmetrie, hier mit vier Symmetrieebenen bei einem Adventskranz.

Punktsymmetrie mit den Unterarten

– Rotationssymmetrie bei einem Kranz mit gerichtetem Werkstoff. Es sind beliebig viele Kreissegmente möglich, die gedreht zueinander deckungsgleich sind.

– Disymmetrie und Radiärsymmetrie können wegen des mittigen Schnittpunkts der Achsen hier zusätzlich eingestuft werden. Man kann sie außerdem als besondere Formen der Rotationssymmetrie auffassen. Hier zeigt eine Pflanzung fünf Symmetrieebenen bzw. fünf gleiche Kreissegmente, die gedreht zueinander deckungsgleich sind.

Zusätzlich gibt es weitere Symmetriearten, die nicht mittenorientiert sind.

– Translationssymmetrie mit reihenförmig wiederholten, gleichen Elementen bei einem Tischschmuck.

– Komplementärsymmetrie mit zwar nicht gleichen, jedoch einander ergänzenden Elementen bei einem Raumschmuck. Die Farb- und Strukturgestaltung weicht hier allerdings von der Symmetrie ab, so dass diese nur in der Form der Teile vorliegt.

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