Hilfs- und Vorbereitungstechniken – Schleifen Teil 1

Bänder, Kordeln, Gimpe und Fäden sind in der Floristik häufige Accessoires. Ihre Texturen, ihre weich fließenden Formen, ihre Zartheit und die Vielfalt der Farben machen sie zu idealen Blütenbegleitern, sei es in der Hochzeits-, der Tisch- oder der Trauerfloristik.

Die wichtigsten Vorbereitungen von Bändern liegen im Andrahten und in der Herstellung von Schleifen. Diese werden in der Floristik in der Regel nicht tatsächlich gebunden, sondern in Form von Schleifen gefasst und angedrahtet. Hierbei kommt es vor allem auf festen Halt und eine ausreichende Drahtstärke an, damit sich die gebildeten Schlaufen nicht lösen können und die fertige Schleife fest im Werkstück verankert werden kann. Außerdem müssen Schleifen so positioniert werden, dass sie nicht mit Wasser oder der Feuchtigkeit von Steckschaum in Berührung kommen.

Klassische Schleifenformen

Klassische Schleifenformen bestehen aus zwei oder vier, seltener aus sechs oder acht Schlaufen, die symmetrisch rechts und links von einem mittigen, scheinbaren Knoten angeordnet sind. Die beiden Bandenden hängen in der Regel ebenfalls symmetrisch unterhalb der Schlaufen aus der Schleife heraus. Teils werden vier Enden eingearbeitet, sodass man, wenn auch wenigstens vier Schlaufen vorliegen, von einer Doppelschleife sprechen kann. Werden dabei verschiedene Bandarten gemischt verarbeitet oder kombiniert man Kordeln und Gimpe hinzu, kommt es auf eine gleichmäßige Verteilung der Schlaufen aus den unterschiedlichen Materialien an.

Hier sind die grundlegenden Schritte zur Formung einer Schleife:

  1. Zunächst das Band fassen und die erste Schlaufe legen. Das Bandende muss schon so lang gelassen werden, wie es später einmal abfließen soll.

2. Nun zur gegenüberliegenden Seite die zweite Schlaufe in gleicher Größe legen.

3. Die folgenden beiden Schlaufen liegen exakt über den bisher vorhandenen und werden etwas kürzer geformt als diese. Dadurch bleiben bei einer Ansicht von vorne die zu unterst liegenden Schlaufen rechts und links hinter den darüber liegenden noch sichtbar. So wirkt die Schleife später opulenter und plastischer.

4. Jetzt die Schleife in der Mitte raffen und einen Draht im Bogen darüber legen. Der Draht wird auf der Schleifenrückseite fest, am besten mithilfe einer Kombizange verdrillt, damit sich später keine Schlaufen aus der Drahtung herausziehen lassen.

5. Das zweite Bandende wird noch nicht von der Bandrolle abgetrennt, sondern nun in der Schleifenmitte ein oder zweimal über den fixierenden Draht und zwischen den beiden Schenkeln der Drahtgabel hindurch geschlungen. Dadurch entsteht in der Schleifenmitte ein scheinbarer Knoten. Wichtig ist es, diese Knotenschlaufen nicht zu eng zu ziehen, denn das Band soll auch hier fast in voller Breite wirken können und der Knoten soll voluminös und nicht eng wirken.

6. Die Knotenschlaufen werden auf der Schleifenrückseite mit einem weiteren Verdrehen der beiden Drahtschenkel fixiert.

7. Als zusätzlicher Akzent kann nun noch ein schmaleres, im Farbdesign vom bisher verwendeten Band abweichendes Band eingefügt werden.

8. Dieses zweite Band wird auf der Schleifenrückseite tatsächlich verknotet.

9. Die fertige Schleife entfaltet ihre plakative Schmuckwirkung hier z. B. an der Basis einer Kerze auf einem Adventskranz. Die Schlaufen können, vor allem wenn es sich um Band mit einer an den Seitenrändern eingewebten Drahtkante handelt, nach dem Einstecken gut geformt werden. Hier wurden die hinteren bzw. unteren Schlaufen gegenüber den oberen, vorderen Schlaufen versetzt positioniert, damit eine möglichst große, eben plakative Flächenwirkung entsteht. Damit ist das eingesetzte Material in maximaler Wirkung verarbeitet und kann zu einem entsprechenden Betrag in den Preis des Werkstücks eingerechnet werden.

Den zweiten Teil des Beitrags „Vorbereitungstechniken – Schleifentechniken“ findet ihr hier.

Weitere Hilfs- und Vorbereitungstechniken sowie mehr Floristikwissen, Tipps und Tricks findet ihr in dem Buch Techniken von Karl-Michae Haake aus unseren BASICS Floristik Lernmedien.

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