Entwurfszeichnen – Tischschmuck entwerfen

Entwurfszeichnen – Tischschmuck entwerfen

Wenn Tischschmuck zeichnerisch entworfen und konzipiert wird, ist zuerst die Form des Tischs und als nächstes Kriterium die Art und Anzahl der Gedecke entscheidend. Dem entspricht auch die zeichnerische Vorgehensweise, unabhängig davon, ob eine Planzeichnung oder eine perspektivische Darstellung beabsichtigt ist:

  • Zuerst wird der Tisch skizziert.
  • Im zweiten Schritt zeichnet man die Gedecke ein.
  • Jetzt kann die Floristik mit Bleistift vorgezeichnet werden.
  • Im vierten Schritt erfolgt das Kolorieren, wenn nicht schon zuvor unmittelbar mit Farbstiften gearbeitet wurde.
  • Maßangaben, Legende und Farbskala folgen als letzte Eintragungen.

Die häufigsten Maßstäbe beim Skizzieren von Tischschmuck sind 1 : 10 und, bei großen Tischen, 1 : 20. Mit diesen Maßstäben passen die meisten Tischschmuckgestaltungsentwürfe auf ein DIN A4-Blatt. Für verdeutlichende Details sind größere Darstellungen in Maßstäben von 1 : 3 oder 1 : 5 zu wählen.

In der Planzeichnung ist bezüglich der Gedecke vorrangig die Draufsicht entscheidend und aussagekräftig. Daher hier zunächst die Skizze eines Gedecks in Draufsicht in einem relativ großen Maßstab.

Zu den Gedeckeinzeichnungen noch einige Hinweise:

  • Vor dem Zeichnen ist mit dem Kunden zu klären, welchen Umfang und damit auch welche Ausdehnung die vorgesehenen Gedecke haben werden. Schließlich soll zum einen richtig und nahe an der Realität skizziert werden, zum anderen ist der für die floristische Gestaltung auf der Tischfläche übrig bleibende Platz davon unmittelbar abhängig.
  • Kooperiert man mit gastronomischen Betrieben, also Restaurants und Hotels, müssen oft Tischschmuckgestaltungen für wiederkehrend gleiche bzw. sehr ähnliche Tischverhältnisse skizziert werden. Dann lohnt es sich, vorgefertigte Grundskizzen oder Grafiken dieser Tische bzw. Kopien davon mit eingezeichneten Gedecken bereit zu halten, so dass zeitsparend lediglich die Floristik eingezeichnet werden muss.

Bei rechteckigen Tischformen ist die Verteilung der Gedecke leicht mit dem Lineal abzumessen. Bei runden Tischen hilft für sechs Gedecke der folgende Trick:

Die Tischfläche wird dem Zirkel gezeichnet. Daher ist der Zirkel bereits auf den entsprechenden Kreisradius eingestellt. Nun sticht man den Zirkel an der skizzierten Tischkante, d. h. auf der Kreislinie, dort ein, wo eines der Gedecke stehen soll. Von hier aus kann man nun in sechs Schritten jeweils den Radius auf dem Kreisumfang abtragen, indem man den Zirkel jeweils an die nächste Strichmarke setzt. Man gelangt dabei schließlich zum Ausgangspunkt, also dem ersten Einstich, zurück. Der Mittelpunkt der Teller eines jeden Gedecks liegt nun genau auf der Verbindungslinie zwischen Tischmittelpunkt und der jeweiligen Markierung auf der skizzierten Tischkante.

 

  • Bei kleineren Maßstäben reduziert sich vor allem die Darstellung des Bestecks meist auf einfache Striche, d. h. hier können die Gedecke nur angedeutet, nicht aber in aller Ausführlichkeit skizziert werden.
  • Die Größe von Tellern, Messern, Gabeln etc. sind jedem geläufig, so dass in Skizzen von Tischschmuck Maßstabsfehler bei einzelnen Teilen der Zeichnungen sofort sichtbar werden.

 

Schließlich sind noch zwei häufig zu beobachtende Fehler unbedingt zu vermeiden:

  • Eine Fehlerquelle ergibt sich aus dem letzten zuvor genannten Hinweis. Ist z. B. eine Gerberablüte mit 5 mm Durchmesser gezeichnet und die Gabel daneben ist 20 mm lang skizziert, bedeutet dies bei einem  Maßstab von 1 : 15, dass die Gerberablüte 7,5 cm Durchmesser aufweist und die Gabel eine Länge von 30 cm haben müsste. So lang ist aber keine normale Essgabel.
  • Ein häufiger Fehler bei Draufsichten von Tischschmuck ist die seitliche Darstellung von Gläsern. Das würde bedeuten, dass das entsprechende Glas auf dem Tisch liegen müsste, statt zu stehen. Gläser sind also in der planzeichnerischen Draufsicht lediglich als Kreise zu zeichnen.

 

Mehr findet ihr im Buch „Entwurfszeichnen“ von Karl-Michael Haake.

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