Ungewöhnliche Pflanzennamen: Von Nieswurz bis Mädesüß

Gehört haben wir sie eigentlich alle schon mal. Doch meist wissen wir nicht, woher die Namen vieler Pflanzen stammen. Wir verraten euch, welche Geschichten hinter ungewöhnlichen Bezeichnungen, wie zum Beispiel „Nieswurz“, stecken.

Der Name der Nieswurz (Helleborus) rührt daher, dass aus den Wurzeln der Pflanze früher Niespulver hergestellt wurde. In der Antike glaubt man entsprechend der Vier-Säfte-Lehre, dass Nervosität und psychische Leiden auf ein Übermaß an schwarzem, bitterem Schleim im Körper zurückzuführen seien. Durch das Niesen sollte dieser abgebaut werden.

Die Bezeichnung Mädesüß (Filipendula ulmaria) erhielt das Kraut mit den weißen Blüten wahrscheinlich, da es zum Aromatisieren des süßen Honigweins Met verwendet wurde. Aufgrund seines betörenden Dufts wurde es auch als Deodorant und Raumparfüm eingesetzt.

Beim Frauenschuh (Paphiopedilum) handelt es sich um eine ganz besondere Orchideengattung. Der Name erklärt sich aus der Form des unteren, voluminösen Blütenblatts, der sogenannten Lippe, welches an einen offenen Frauenschuh erinnert.

Der Begriff Männertreu (Lobelia erinus) bezieht sich vermutlich auf das leichte Abfallen und Verwehen der kleinen blauen Blüten und ist demnach eine Anspielung auf die nicht lange anhaltende Anwesenheit und Treue der Männer.

Noch heute ist er für seine wundheilungsfördernde Wirkung bekannt. Denn der Beinwell (Symphytum officinale) enthält Allantoin, Gerb- und Schleimstoffe, die zum Beispiel bei Prellungen und Knochenbrüchen einen abschwellenden und schmerzlindernden Effekt haben. Dementsprechend setzt sich der Name aus den althochdeutschen Wörtern „Bein“ für Knochen und „well“ für wallen zusammen.

Die volkstümliche Bezeichnung Pfaffenhütchen für den Spindelstrauch (Euonymus europaeus) geht auf seine rot leuchtenden Kapselfrüchte zurück, die jeweils einem Birett, der Kopfbedeckung katholischer Geistlicher, ähneln.

Schon Hildegard von Bingen schätzte den Gundermann (Glechoma hedereacea), auch Gundelrebe genannt, als wertvolles Heilkraut. So diente er zum Beispiel zur Behandlung eitriger Geschwüre und Verletzungen. Auf diese Verwendung weist das Wort „Gund“ hin, das im Germanischen etwa so viel wie Eiter, Gift oder Beule meinte.

Lavendel (Lavandula), die charakteristische Pflanze der Provence, spielt nicht nur in Garten und Küche, sondern auch in der Parfümindustrie eine große Rolle. Bereits die Römer nutzten die duftenden Blüten zur Parfümierung ihrer Bäder und ihrer Wäsche. Daher stammt auch der Name des Lippenblütlers, denn das lateinische „lavare“ bedeutet baden oder waschen.

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