Im Frühjahr ist das Wiesenschaumkraut nicht zu übersehen, wenn es die Wiesen nur für eine kurze Zeit mit seinen hellvioletten Blütenständen überzieht. Wir stellen euch die Pflanze vor.
Infos zum Wiesenschaumkraut
Pflanze: mehrjährige, aus einer anfänglichen Rosette entwickelt sich eine ca. 50 cm hoch werdende Staude.
Blätter: grundständig in einer Rosette, unpaarig gefiedert mit 3 bis 8 rundlich bis eiförmigen Fiederblattpaaren mit gewelltem Rand und einem deutlich vergrößerten Endblatt, im oberen Bereich zierlich mit linearen Teilblättchen an aufrechtem, unverzweigtem, rundem und hohlem Stängel.
Blüte: April bis Juni, traubiger Blütenstand mit Blüten, die je aus vier ca. 1 cm langen, rundlichen, violettfarbenen Blütenblättern bestehen und gut sichtbare gelbe Staubbeutel aufweisen.
Früchte: zwischen Juni und September 2 bis 3 cm lange Schote aufrecht abspreizend an der Fruchtstandsachse sitzend.
Verbreitung: auf Feuchtwiesen und Auenwäldern der nördlichen Erdkugel.
Das Wiesenschaumkraut im Pflanzenportrait: Verwendung und Geschmack
Früh im Jahr von April bis Mai, sind die zarten, leicht kresseartig oder senfig schmeckenden Blätter und Triebe des Wiesenschaumkrauts eine bereichernde Zutat für Salat, Kräutersuppe oder Eintopf. Später werden die Blätter bitterer und sollten nur noch wohl dosiert verwendet werden. Dann ergänzen die mild nach Meerrettich schmeckenden Blütenknospen Kräuterquark, Dips oder Pesto und sind eine schöne essbare Dekoration. Von April bis Juni dienen die Stängel des Wiesenschaumkrauts als Gemüse, auch in Aufläufen und Suppen. Die ab Juni bis September erscheinenden Samen sind ein scharf-würziger Brotbelag, getrocknet als Pfefferersatz oder geröstet als Senfzutat. Das Wiesenschaumkraut wächst vor allem auf frischen Feuchtwiesen oder in Auenwäldern. Im zeitigen Frühjahr lässt es sich auf kahlen Stellen an seinem rosettenartigen Wuchs erkennen, der viele rundliche, sich nach außen hin vergrößernde Blättchen aufweist.
Wiesenschaumkraut erkennen und nutzen: Tipps und Tricks
Auf Wiesen ist die Pflanze vor der Blüte allerdings nur schwer auszumachen. Hier gibt sie sich erst zu erkennen, wenn die Stängel sich strecken und die blasslila Blüten erscheinen. Am besten, man probiert ein Blättchen: Es muss kresseartig schmecken. Häufig finden sich in den Blattachseln des Wiesenschaumkrauts kleine, an Speichel erinnernde Schaumnester der Wiesenschaumzikade, deren Wirtspflanze sie ist. Verwechseln könnte man das Gewächs mit seinen ebenfalls essbaren Verwandten, der Wiesenkresse (Cardamine hirsuta), dem Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens) und dem bitteren Schaumkraut (Cardamine amara). Auch besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Goldlack (Erysimum cheiri), der jedoch gelbe Blüten und weniger eingekerbte Blätter besitzt.
Titelfoto: Michael Nentwig
Weitere Infos findet ihr im Sonderheft Wildpflanzen und Kräuter in unserem Shop und im Zeitschriftenhandel.