Techniken für die Weihnachtsfloristik: Zapfen andrahten

Trockenwerkstoffe werden im Prinzip genauso angedrahtet wie frische Floralien. Besonderheiten bieten jedoch vor allem Zapfen, die für die Gedenkfloristik und für Werkstücke der Advents- und Weihnachtszeit vorzubereiten sind.

1. Beim Andrahten von Zapfen geht es darum, stiellosen Werkstoffen einen Drahtstiel zu geben. Dafür werden sie möglichst weit unten an der Basis angedrahtet. Hier muss der Draht eng zwischen die unteren Zapfenschuppenreihen gezogen werden, die jedoch zumeist hier dicht geschlossen sind. Man legt den Draht daher zunächst in den untersten offenen Schuppenreihenzwischenraum. Da sich die Einzelschuppen  immer ein wenig überlappen, kann man von hier aus die beiden Drahtenden je ein Stück weit zwischen die dichten Zapfenschuppen zwingen. Dazu hält man jeweils ein Drahtende fest und zieht das andere Ende zwischen die Schuppen. Ganz zum Zweigansatz des Zapfens kommt man mit dem Draht nicht, so dass der Drahtstiel schließlich eher seitlich versetzt von der Zapfenachse sitzt.

2. Die Drahtenden werden so weit in den Zapfen gezogen, dass sie sich schließlich dort, wo sie aus den Schuppenreihen hervortreten, überkreuzen. Wie bei den bisherigen Andrahttechniken ist es auch beim Zapfen andrahten möglich, einen einzelnen langen Drahtstiel oder eine Drahtgabel mit zwei gleichlangen Drahtenden zu erzielen. Ersteres bietet sich an, wenn der Zapfen in einem Koniferenstrauß verarbeitet werden soll. Das Angabeln ist vorzuziehen, wenn die Drahtenden in eine Basis gesteckt werden, denn damit ist ein Verdrehen des Zapfens vermeidbar.

3. Schließlich müssen die Drahtenden wenigstens in zwei bis drei Umdrehungen miteinander verdrillt werden. Dazu wird in der Regel eine Kombi- oder Flachzange eingesetzt. Mit starker Hand kann ebenfalls verdrillt werden, allerdings leiden Hand, Haut und Sehnen, wenn große Mengen von Zapfen zu drahten sind. In diesem Fall kann eine Andrahtmaschine sinnvoll sein.

 

Zapfen, die eher länglich als kugelig bzw. eiförmig rund sind, lassen sich gestalterisch besser nutzen, wenn man sie quer liegend im Werkstück verarbeitet. So zeigen sie mehr Fläche und Struktur, so dass der Wareneinsatz vermindert bzw. der Werkstoff optimal genutzt wird. Für diese Positionierung müssen die Zapfen mittig angedrahtet werden. Die Vorgänge entsprechen ansonsten der zuvor erläuterten Andrahttechnik bei Zapfen.

 

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