Ayurvedisches Kräuterbeet selbst anlegen

Entschleunigung, bewusst Leben, innere Balance – für viele sind das einfach nur Trendbegriffe, die in letzter Zeit überall auftauchen und die irgendwie mit Wellness und Gesundheit zu tun haben. Und obwohl sich sicher alle von uns wünschen, dass wir weniger Stress haben und uns körperlich ausgeglichen und wohlfühlen, gibt es nicht viele, die von sich sagen können, ihren Weg zu Glück und Gesundheit gefunden zu haben.

Barbara Rosa Storb ist einer dieser Menschen. Die leidenschaftliche Köchin hat sich schon früh in ihrem Leben mit gesunder Küche aus eigenem Anbau sowie mit Heilkräutern beschäftigt. Über ihr Interesse an Naturheilkunde fand sie schließlich Zugang zu Ayurveda.

„Zuerst habe ich nur die wohltuenden ayurvedischen Massagen genossen. Irgendwann habe ich mir ein Ayurveda-Kochbuch gekauft, doch die Zusammenstellung der vielen Einzelgewürze fand ich verwirrend und zu aufwendig. Erst eine Reise nach Sri Lanka hat mir den Zugang eröffnet.“, sagt die 1957 Geborene.

Seitdem ist es Barbara Rosa Storb ein großes Anliegen, die Begeisterung für diese genussvolle, aber auch gesunde Frischeküche weiterzugeben. In Ihrem Buch „Ayurveda Daily“, das sie gemeinsam mit Ayurveda-Coach und -Koch Wolfgang Neutzler erstellt hat, zeigt sie schnelle und leckere Rezepte mit einfachen Zutaten und vor allem: mit regionalen Kräutern, die man selbst zuhause ganz einfach anpflanzen kann.


Gesund mit Heilkräutern aus eigenem Anbau

Das besondere an einem ayurvedischen Kräuterbeet im Vergleich zu einem normalen Kräutergarten ist vor allem die Einteilung der Pflanzen in sogenannte „Doshas“ – Lebensenergien, die in jedem Mensch wirken. Dabei wird in Vata, Kapha und Pitta unterschieden. Vereinfacht gesprochen, sind bei einem gesunden Menschen diese drei Energien im Gleichgewicht, was aber wegen Umwelteinflüssen und Stress meistens nicht der Fall ist. Stattdessen ist in vielen Menschen eines der Doshas besonders ausgeprägt, was sich in gesundheitlichen Problemen niederschlagen kann. So haben die ehrgeizigen Pitta-Typen beispielsweise häufig mit Heißhunger zu kämpfen, die kreativen Vata-Menschen hingegen mit Schlafstörungen. Durch eine Ernährung mit den richtigen Gewürzen und (Heil-)Kräutern kann man jedoch auf dieses Gleichgewicht hinarbeiten. Eine Liste mit verschiedenen Kräutern für jedes Dosha findet ihr unten im Artikel.

„Für die verschiedenen ‚Typen‘, sprich Doshas, sind unterschiedliche Kräuter wichtig. Die meisten Menschen sind aber Misch-Doshas. Daher ist es sinnvoll, Kräuter für Vata-, Kapha-, Pitta- und Tridosha-Typen zu pflanzen. In meinem eigenen Kräuterbeet habe ich noch einen Bereich speziell für Entspannung bzw. Entschlackung angebaut.“, sagt Barbara Rosa Storb.

Um wirklich immer das passende Kraut aus dem eigenen Kräutergarten zu finden, ist es von Vorteil, die Kräuter – wie auch in einem Heilkräuterbeet – zu beschriften. Selbst als erfahrene Kräuterspezialistin folgt die Ayurveda-Begeisterte dieser Maxime auch in ihrem Kräutergarten „Im Rosenschloss haben wir Fotos der Kräuter mit den passenden Beschreibungen ausgedruckt und laminiert. Das ist zwar am Anfang aufwendig, aber während der Nutzungsdauer sehr sinnvoll.“

Eindeutig ist die Benennung nur, wenn der deutsche und der botanische Name des Krautes angegeben sind. Ganz ideal ist es mit Aufführung der Verwendungsmöglichkeiten, der ayurvedischen Wirkungen und der Dosha-Zuordnung. So ist beispielsweise die Petersilie (Petroselinum crispum) in Barbara Rosa Storbs Kräutergarten zusätzlich mit folgenden Informationen versehen:

  • Verwendung in der Küche: Wurzeln für Gemüsecurrys und Suppen, Kraut für Salate und Soßen.
  • Ayurveda: verdauungsanregend, harntreibend, heilige Pflanze bei den Griechen, Petersilienwein zur Herzstärkung nach Hildegard von Bingen.
  • Dosha: Tridosha

Für alle, die zum ersten Mal ein Kräuterbeet anlegen, hat Barbara Rosa Storb zusätzlich folgenden Tipp parat: „Jedes Beet, auch ein Kräuterbeet, braucht Platz zum Wachsen. Je nach Pflege und Wetter können die Pflanzen im Sommer einen kräftigen Schub machen. Gerade Fenchel, Wermut und Currykraut gehen gerne in die Breite und Höhe. Also Abstand halten oder kräftig zurückschneiden und Zweige zum späteren Gebrauch sorgfältig trocknen.“

Tolle Rezepte für die ayurvedische Ernährung findet ihr in dem Buch „Ayurveda Daily“.

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