Eine Orchidee namens Vanda

Sie duftet, zeigt sich auch in Blau und hängt gern lässig ab

Zugegeben, Vanda-Orchideen stellen schon einige Ansprüche an ihre Besitzer und sind bei weitem nicht so unkompliziert wie beispielsweise Phalaenopsis. Dennoch werden sie als Zimmerpflanzen immer beliebter. Der Grund ist offensichtlich: ihre exotische Erscheinung und die beeindruckende Blütenpracht. Sie sind das etwas Mehr an Pflegeaufwand definitiv wert.

Vandeen stammen ursprünglich aus dem Himalaya, aus Indien und Südchina. Es gibt mehr als 80 Arten. Sie alle gehören zu den Epiphyten, sind also Aufsitzerpflanzen, die in der freien Natur nicht am Boden, sondern auf Gehölzen wachsen. So kommen sie selbst in dichten Wäldern ans Licht. Ihr ausgeprägtes Wurzelwerk ist auf diese besondere Lebensweise spezialisiert. Es dient der Verankerung auf Ästen und zieht Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Luft.

Neben einigen Wildformen werden heute vor allem großblütige Kreuzungen in den Gewächshäusern der Gärtnereien kultiviert. Diese eignen sich besonders als Zimmerpflanzen, denn sie kommen mit den Bedingungen in unseren Wohnungen zurecht. Aufgrund ihres langsamen Wachstums und der längeren Aufzuchtzeit sind Vandeen zumeist etwas teurer als andere Orchideenarten. Bis eine Pflanze im Blumenladen angeboten werden kann, vergehen in der Regel sieben bis acht Jahre.

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Attraktive Zeichnungen

Je nach Art wachsen Vanda-Orchideen zu außergewöhnlich stattlichen Pflanzen heran. Neben Zwergen, die nur eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreichen, gibt es auch wüchsige Hybride, die über 1,5 Meter groß werden können. Ihre Blätter zeigen zumeist ein sattes Grün, sind ledrig und glänzend. Bei den meisten Varianten sind sie riemenförmig und entlang der Mittelrippe v-förmig gefaltet. Die Blütenstände wachsen aufrecht aus den Blattachseln am oberen Pflanzenende heraus.

Die Vandeen, die bei uns als Zimmerpflanzen angeboten werden, haben durchweg auffallend große Blüten. Deren fünfblättrige Form ist bei allen nahezu identisch, während die Blütenblätter oft unterschiedlich sind: Bei einigen sind die Ränder beispielsweise gewellt oder gekräuselt. Besonders gefragt sind Sorten in intensiven Farben. Vandeen können in Weiß, Gelb, Orange, Rot, Violett und sogar in verschiedenen Blautönen blühen. Das macht sie in der Welt der Orchideen einzigartig!

Während die Wildformen einfarbig sind, zeigen Züchtungen häufig mehrfarbige Kronblätter mit attraktiven Zeichnungen – einige schmücken sich tatsächlich mit einer Art Schachbrettmuster. Vanda-Orchideen blühen vom Frühling bis in den Herbst. Während ihrer Blütezeit, die sich über zwei Monate erstreckt, verströmen sie einen intensiven Duft. Bei guter Pflege und optimalen Standortbedingungen sind zwei bis drei Blühphasen im Jahr möglich.

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Lebendige Kunstwerke

Vandeen benötigen einen Platz, an dem es möglichst warm und hell ist – allerdings ohne pralle Mittagssonne. Am besten informiert man sich beim Kauf über die genauen Ansprüche der ausgewählten Sorte. Als reine Aufsitzerpflanzen werden die Orchideen zumeist hängend und ohne Substrat kultiviert, sodass die Wurzeln ungehemmt wachsen und genügend Luft und Licht bekommen.

Mit etwas locker gebundenem Draht kann man sie sogar ganz ohne Topf an der Wand befestigen. Eine solche Inszenierung ist überraschend anders und lässt die Pflanzen wie lebende Kunstwerke erscheinen. Eine andere Möglichkeit sind Holzkörbchen oder spezielle Tontöpfe mit großen Aussparungen: Auch darin können sich die Luftwurzeln frei entfalten. Kleinwüchsige Vanda-Arten werden zudem häufig locker in Glasgefäße gestellt. Diese geben ihnen ausreichend Halt und ermöglichen den Lichteinfall von allen Seiten.

Tauchen und Sprühen

Da Vandeen nicht in Substrat wachsen, ist klassisches Gießen nicht möglich. Deshalb sollten die Wurzeln zwei Mal pro Woche ein 30-minütiges Tauchbad erhalten. Idealerweise hat das Wasser dabei Zimmertemperatur. Körbe oder Spezialtöpfe müssen dafür nicht entfernt werden, sondern werden einfach mit eingetaucht. Stehen die Orchideen in einer Glasvase, kann man diese auch mit Wasser befüllen und nach einer halben Stunde wieder leeren.

Mit dem nächsten Badetag sollte man warten, bis die Wurzeln vollständig abgetrocknet sind. Ob die Orchideen wieder Wasserbedarf haben, lässt sich übrigens gut an der Farbe der Wurzeln erkennen. Grünlich bedeutet, es ist genügend Feuchtigkeit gespeichert. Verfärben sie sich grau, wird es wieder Zeit fürs Tauchen. Während der Wachstumsphase der Vandeen zwischen März und Oktober empfiehlt es sich, dem Wasser alle drei Wochen etwas Orchideendünger beizumischen. Das regt die Blütenbildung an und fördert die Entwicklung.

Als Gewächse der tropischen und subtropischen Regionen bevorzugen Vandeen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb sollten auch die oberen Pflanzenteile möglichst täglich leicht besprüht werden. Das ist vor allem für die Knospen wichtig, die schnell austrocknen und dann nicht zum Blühen kommen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass sich kein Wasser in den Blattachsen ansammelt, denn das könnte zu Fäulnisbildung führen.

Und noch ein Tipp zum Schluss:

In den Sommermonaten können Vandeen auch problemlos auf den Balkon umziehen. Der Aufenthalt im Freien tut ihnen in der Regel gut. Allerdings muss auch hier darauf geachtet werden, dass die Pflanzen zwar hell, aber nicht zu sonnig stehen. Sobald die Temperatur nachts unter zehn Grad Celsius sinkt, sollten sie wieder ins Haus geholt werden.

Weitere Informationen zu Orchideen findet ihr unter www.orchidsinfo.eu
Quelle: GPP

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