Tischschmuck: Anordnungs- und Gestaltungsarten

Fit für die Floristikprüfung: Im dritten Teil unserer Tischschmuck-Reihe geht es um einen großen Bereich der gestalterischen Grundlagen – die Anordnungs- und Gestaltungsarten. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Basics.

Tischschmuck – so wichtig für die harmonische Gestaltung langer Tafeln, aber auch gern gesehen an runden oder quadratischen Tischen. Und es gibt eine Menge zu beachten, insbesondere für angehende Floristen, die gerade inmitten der Prüfungsvorbereitungen stecken.

Die Anordnungsarten

Im dritten Teil unserer Tischschmuck-Reihe geht’s also um die Anordnungsarten innerhalb des Werkstücks sowie um die Gestaltungsarten. Ersteres beschreibt, wie die Stiele innerhalb eines Werkstücks in der Ausrichtung zueinander verlaufen und aus welchem Wuchspunkt sie entspringen. Für eine gute Gestaltung wird eine der folgenden Vorgehensweisen konsequent eingehalten.

Die radiale Anordnung

Die Stiele entspringen einem gemeinsamen Wuchspunkt und ragen voneinander wegstrebend in den Raum.

Die parallele Anordnung

Hierbei haben alle Stiele jeweils ihren eigenen Wuchspunkt und behalten im weiteren Verlauf den gleichen Abstand zueinander.

Die frei-ungeregelte Anordnung

Bei dieser Anordnungsart kreuzen sich die Stiele in unterschiedlichen Winkeln und Überschneidungen.

Die flächige Anordnung

Bei einer flächigen Verarbeitung von Werkstoffen sind Stiele gar nicht sichtbar oder nicht vorhanden. Als Anordnungsart kann dies der Vollständigkeit halber dennoch angesehen werden. Gerade beim Tischschmuck kommen flache und dichte Werkstücke mit entsprechend flächig angeordneten Werkstoffen häufig vor.

 

 

 

Tischschmuck – die Gestaltungsarten

Die floristischen Gestaltungsarten sind Zusammenstellungen von Regeln, die auf eine bestimmte Wirkung abzielen. Es gibt drei wesentliche Denkansätze:

 

 

 

 

Die dekorative Gestaltungsart

Beim dekorativen Gestalten unterwirft man alle gestalterischen Aspekte der üppig schmückenden Wirkung, die ein Werkstück erzielen soll. Die Kriterien:

  • Eine symmetrische Ordnung ist die Regel
  • Ein relativ dichter, geschlossener Umriss wird entwickelt
  • Die Werkstoffe ordnen sich der Gesamtwirkung unter
  • Eine Veränderung der natürlichen Form von Werkstoffen ist möglich
  • Gestaltungsmittel, wie Bänder, werden zur Wirkungssteigerung eingesetzt
  • Es wird üppige Fülle angestrebt

Die formal-lineare Gestaltungsart

Hierbei stehen die Formen der Werkstoffe und der Materialien im Vordergrund. Die Kriterien:

  • Eine asymmetrische Ordnung ist die Regel
  • Die Beschränkung auf wenige Werkstoffe und große Freiräume dienen zur Steigerung der Wirkung
  • Formkontraste steigern die Wirkung
  • Formgleichheit ist möglich
  • Natürliche Bewegungsformen können verändert werden
  • Die Beachtung der Geltungsansprüche kann günstig sein, ist aber nicht zwingend erforderlich
  • Nicht natürliche Gestaltungsmittel, wie Zierdraht, können eingesetzt werden

Die vegetative Gestaltungsart

Beim vegetativen Gestalten soll eine möglichst natürliche Wirkung des jeweiligen Werkstücks entstehen. Die Kriterien:

  • Eine asymmetrische Ordnung wirkt meist natürlicher als Symmetrie
  • Die natürlichen Bewegungsformen sind zu beachten, Verfremdungen sind nur bedingt möglich
  • Die Zusammenstellung der Werkstoffe muss so erfolgen, dass sie als natürlich gegeben vorstellbar ist
  • Entwicklungsstadien, Blüh- und Fruchtzeiten sind zu beachten
  • Die Gestaltungsansprüche der Werkstoffe müssen berücksichtigt werden
  • Jeder Werkstoff hat in der Regel seinen eigenen Wuchspunkt in einem Werk. Es muss keine Parallelität vorliegen, radiales Anordnen ist aber nahezu ausgeschlossen
  • Die Basis muss so gestaltet sein, dass sie natürlich wirkt, also der Bodenoberfläche in der Natur entsprechen könnte. Gefäße sind in diesen Aspekt so weit wie möglich einzubeziehen

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