Brautschmuck in der Werkstückanalyse

Für die Floristikprüfung: Wir zeigen euch anhand eines Brautschmucks in Form einer Glamelie, worauf es ankommt und was ihr beachten solltet.

 

Eingesetzte Technik

Der Brautschmuck ist als Glamelie gestaltet, ein Begriff, der als Kunstwort aus Gladiole und Kamelie am Ende des 19. Jahrhunderts entstand, als man mittels Andrahttechnik aus Gladiolenblütenblättern eine gefüllte Kamelienblüte in Übergröße nachbildete. Hier sind Rosenblüten in ihre Blätter zerlegt und verwendet, so dass man von einer Rosen-Glamelie spricht. Diese Blütenblätter werden einzeln oder zu zweit bzw. zu dritt geschichtet mit Silberdraht angedrahtet. Dabei verwendet man je zwei Drähte, die schließlich gleichlange Enden aufweisen, was man auch als Angabeln bezeichnet. Je ein Draht wird dazu bogenförmig an den Blattbasen einmal von vorne und einmal von hinten durch die Blütenblätter gesteckt und dann knapp unterhalb der Blattbasen verdreht. Diese Drahtungen kann man auf einer zentralen Drahtachse fixieren und so die Maxi-Blüte formen oder, wie hier als schnellere Technik eingesetzt, dicht auf dicht geschichtet in eine Brautstraußsteckbasis einstecken. Den Abschluss bildet ein kleiner mit Stoff beklebter Pappring, der von unten über den mit Band bewickelten Griff gestülpt wird.

Ordnungsart

Die symmetrische Ordnungsart ist aufgrund des einheitlichen Werkstoffs sowohl in der Form als auch in der Blütenblätterverteilung um einen klaren Mittelpunkt herum klar erkennbar. Insofern kann man theoretisch unendlich viele Symmetrieachsen durch den Straußmittelpunkt ziehen, so dass Radiärsymmetrie vorliegt und, auf den Mittelpunkt bezogen, auch der Begriff der Punktsymmetrie zutrifft.

Gestaltungsart

Es liegt dekorative Gestaltungsart vor und die dichte, gleichmäßige Oberfläche macht die Zuordnung zur Formbinderei möglich.

Farbgestaltung inkl. Farbverteilung

Der Brautschmuck ist aus einer einzigen einfarbigen Rosenart gearbeitet, die einen Rosaton aufweist der zuweilen als Rosenrot bezeichnet wird. Ähnliche Farbnuancen zeigen auch der verarbeitete Stoff und das Band.

Struktur und Textur

Die Rosenblütenblätter weisen eine seidige Oberflächentextur auf. Als wellenförmig geschichtete Struktur kann man den konstruktiven Aufbau der Blütenkuppel bezeichnen. Es wird deutlich, dass Struktur und Textur nicht in jedem Fall gleichbedeutende Begriffe sind.

Proportionen

Proportional ist die Höhe im Verhältnis zum Durchmesser der Kuppel bzw. Halbkugelwölbung wesentlich. Es ist ein harmonisches Verhältnis nahe dem Goldenen Schnitt mit Höhe zu Durchmesser wie 1 : 1,6 feststellbar.

Beachtung der Werkstoffeigenschaften und -ansprüche

Die Rosenblütenblätter als Werkstoff kommen gut zur Geltung. Ihre technische Verarbeitung ohne Wasserzufuhr ist unproblematisch, da Blütenblätter im Vergleich mit Laubblättern aufgrund fehlender Spaltöffnungen nur wenig Verdunstung aufweisen. Gutes Wässern vor der Verarbeitung und ein gelegentliches Übersprühen des Brautschmucks gewährleistet auch bei warmem Wetter und einem schattigen Aufbewahrungsort eine mehrtägige Haltbarkeit.

Anlassbezug

Der Anlassbezug bzw. die Bestimmung als Brautschmuck ist unverkennbar und aufgrund der gestalterischen und technischen Besonderheit der Glamelienform überzeugend.

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