In Deutschland und Europa wenden viele Unternehmen Standards an, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. So begegnen uns Siegel und Zertifikate immer mehr im alltäglichen Leben. Ob beim Kauf von Obst und Gemüse oder beim Kauf von Kleidung – aber was steckt eigentlich genau dahinter? Und kann man diesen immer Vertrauen? Wir liefern Antworten zu den wichtigsten Fragen und werfen einen Blick auf die Grüne Branche.
Was bedeuten sie und wofür stehen sie?
Unternehmen lassen ihre Produkte zertifizieren, indem sie sich freiwillig verpflichten, bestimmte Regeln einzuhalten. Bei diesen Regelwerken geht es beispielsweise um Standards bei der Produktion oder Herstellung von Waren und die Definition sowie deren Einhaltung bestimmter Qualitätsmerkmale.
Zertifikate und Siegel zeigen nach außen hin, dass sich das Unternehmen freiwillig engagiert. Zudem können sie dazu dienen, unternehmerische Prozesse zu messen oder aber auch in Zeiten der Globalisierung Wertschöpfungsketten transparent und verantwortungsvoller zu gestalten.
Man unterscheidet zwei Arten von Zertifikaten und Siegel: Zum einen Managementsysteme und zum anderen Produktkennzeichnungen. Managementsysteme regeln die Prozesse der Wertschöpfung und verpflichten zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Diese Maßnahmen betreffen beispielsweise die Verbesserung von Arbeitsbedingungen wie faire, gerechtere oder partizipatorische Beteiligung und Entlohnung der dort tätigen Menschen oder die Verpflichtung, ohne Einsatz von Kinderarbeit zu produzieren. Die Zertifizierungen erhalten daher die Unternehmen selbst.
Bei den Produktkennzeichen bzw. Labels geht es um die Produkte. Diese sagen aus, dass ein bestimmtes Produkt, nach gewissen Standards hergestellt wurden, beispielsweise eine Pflanzenproduktion ohne künstlichen Dünger, Pflanzenschutzmittel- oder Pestizideinsatz, nach den Vorgaben des ökologischen oder biologisch-dynamischen Landbaus, nur unter regionalen Bedingungen und unter Einhaltung einer bestimmten CO2-Bilanz. Fast allen von uns sind diese Produktlabels schon mal im Alltag, beispielsweise beim Kauf von Obst und Gemüse, begegnet. Wie zum Beispiel das Fairtrade Label oder das Bio-Siegel.
Die Vergabe von Siegeln und Zertifikaten erfolgt von verschiedenen Instanzen. Dies können beispielsweise öffentliche-rechtliche Einrichtungen, Institute, Normierungsorganisationen, Initiativen und Vereine oder aber auch Branchenverbände sein.
Und warum sind sie so wichtig?
Sie sind wichtig, damit beispielsweise die Produktion oder der Handel nach immer gleichbleibenden Richtlinien ablaufen. So sollen negative Auswirkungen verringert werden zum Schutze der Umwelt. Auch der Verbraucher erhält so eine verlässliche Information über Herstellung, Handel und Verarbeitung der Produkte. In der grünen Branche können dies zum Beispiel der Energie- und Wasserverbrauch, der Einsatz von Pestiziden, die Anbaumethoden sein.
Was gibt es für Siegel und Zertifizierungen in der grünen Branche?
Auch in der grünen Branche gibt es eine Vielzahl von Siegeln und Zertifizierungen. Dies sieht man auch bei unseren Partnern der Thementage Nachhaltigkeit, die verschiedene Standards nutzen, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren:
Smithers-Oasis:
Smithers-Oasis hat ein eigen entwickeltes Label, welches auszeichnet, ob ein Produkt folgende Komponenten zur Erfüllung der Nachhaltigkeit mit sich bringt,
• REDUCE: sie reduzieren, bzw verzichten auf den Gebrauch von Plastik und Verpackungsmaterial
• REUSE: sie stellen Ihnen Produkte zur Verfügung, welche sich nicht auf eine einmalige Nutzung beschränken müssen
• RECYCLE: verantwortungsvolle Einkaufs- und Produktionsprozesse ermöglichen den Einsatz hochwertiger Materialien und effektives Recyling
• RESPECT: sie verhalten sich stets wertschätzend und respektvoll – Intern und Extern
Nach dem Motto „Do Good Everyday“ verfolgt Smithers-Oasis das Ziel einer nachhaltigen Zukunft.
Neben diesem finden Sie auch offizielle Logos auf den Produkten von Smithers-Oasis. Das Unternehmen verwendet FSC-zertifiziertes Papier oder Karton, welches aus Holz hergestellt wird, dass aus nachhaltiger und umweltgerechter Waldbewirtschaftung stammt.
Ebenfalls interessant ist der Nachweis der biobasierten Inhaltsstoffe, der OASIS® NatureSource™ Blumensteckbasis. Geprüft durch den TÜV Rheinland.
Darüber hinaus sind mehrere Produkte und Verpackungen von Smithers-Oasis mit dem „Ok compost industrial“-Logo versehen. Das besagt, dass diese Produkte in einer industriellen Kompostierungsanlage garantiert biologisch abgebaut werden.
Die Weltneuheit, der OASIS® TerraBrick™ Floral Media vom Smithers-Oasis, ist „Ok Compost Home“ zertifiziert und darf somit sogar im heimischen Kompost entsorgt werden.
FleuraMetz
Auch für FleuraMetz spielen Zertifizierungen und Siegel eine bedeutende Rolle. Das Unternehmen verwendet ausschließlich Verpackungspapier, welches FSC-zertifiziert ist.
Außerdem sind 75% der Pflanzenzüchter und 47% der Blumenzüchter nach den Anforderungen von FSI zertifiziert, somit 80 % Pflanzen und 65 % Blumen der von FleuraMetz gehandelten Produkte. Neben einer Bio-Zertifizierungen hat das Unternehmen die Norm ISO9001 sowie die MPS-Florimark Handelszertifizierung erhalten. Zudem ist FleuraMetz „Fairtrade“ zertifiziert. So sichert das Unternehmen damit faire Arbeitsbedingungen bei den Züchtern und dem Zwischenhandel zu.
Der nachhaltige Anbau von Pflanzen und Blumen wird beim Unternehmen FleuraMetz mit den Normen des FSI Basket, MPS-A oder FlorEcuador erfüllt. Dies stellt FleuraMetz in ihrem Onlineshop transparent dar. So kann man die Produkte nach den Zertifikaten filtern, die für einen wichtig sind. Auch wird das Herkunftsland des jeweiligen Produkts angezeigt.
Hört sich alles gut an, gibt es auch Bedenken?
Ja, die gibt es. Deshalb sollte man sich auch bei Siegeln und Zertifikaten sich immer informieren, welche Absicht dahintersteckt und vor allem, wie die Einhaltung der Regeln erfolgt. Denn zum einem kommt es drauf an, von wem die Siegel entwickelt worden sind, beispielsweise von einem Unternehmen allein oder von einer Branche, oder ob mehrere Interessensgruppen dahinterstecken. Außerdem ist es wichtig zu wissen, welche Anforderungen für die Vergabe erfüllt werden müssen und ob die Prüfung durch Selbstkontrolle oder durch dritte Unabhängige erfolgt.
Siegel und Zertifikate sind etwas Gutes. Trotzdem sollte man sich informieren und diese Informationen auch weitergeben. Wenn ihr Floralien oder Produkte verwendet, die zertifiziert sind, dann kommuniziert das auch. So könnt ihr euren Kunden helfen, Zertifizierungen und Siegel besser nachvollziehen zu können, und vor allem zeigen, dass euch das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt.
Mehr Informationen findet zu FleuraMetz findet ihr hier: https://www.fleurametz.com/de/nachhaltigkeit
Mehr Informationen zu Smithers-Oasis findet ihr hier: https://oasisfloral.de/mediathek/flyer-broschueren/