Aber aufgepasst: Es ist ratsam nur die Menge an Bärlauch zu ernten, die für den Eigenbedarf gebraucht wird. Dabei empfiehlt es sich, den Pflanzen immer nur einzelne Blätter zu entnehmen. So schützt man den Bestand und kann sich im nächsten Jahr wieder auf eine Ernte freuen.
Steckbrief: Bärlauch (Allium ursinum)
Pflanze: mehrjährige, ca. 15-40 cm hoch werdende Staude.
Blätter: dunkelgrün, oberseits glänzend und glatt, schmal bis lanzettlich geformt, ganzrandig und bis 20 cm lang werdend.
Blüte: kugeliger Blütenstand mit weißen, sternförmigen, kurz gestielten Einzelblüten mit meist sechs Blütenblättern, von April bis Mai auf dreikantigem Blütenstängel endständig blühend.
Früchte: ab Juni als drei- oder viergeteilte Frucht mit kleinen Samen.
Verbreitung: in den Wäldern Mitteleuropas.
Bärlauch in der Küche vewenden
Nahezu die gesamte Pflanze lässt sich in der Küche verwenden. Als Zwiebelgewächs ist ihr ein intensiver, aromatischer, scharfer Geschmack nach Knoblauch eigen und findet deswegen gerne als Alternative zu diesem Verwendung. Die von März bis April erscheinenden Blätter ergeben ein wunderbares Pesto für herzhafte Pastagerichte. Auch als Brotbelag genossen, in Kräuterquark, Kräuterbutter, Käse, Soße oder in Gemüse sind sie aufgrund ihrer Schärfe eine bereichernde und würzende Zutat. Die Blütenknospen, die sich im April bilden, ergeben eingelegt in Öl, Essig und Salz ein aromatisches Antipasto. Die ab April bis Juni erscheinenden weißen Blüten eignen sich für essbare Dekorationen sowie als Zutat in Salat oder auf kalten Platten. Auch in der Suppe, zu Kartoffeln oder in Teigspeisen schmeckt Bärlauch hervorragend. Der Samen, ab Juni noch grün und unreif geerntet, lässt sich ähnlich wie grüner Pfeffer zu Käse, Soße und Gemüse ergänzen. Ausgereift und getrocknet ergibt er ein pfeffriges Trockengewürz. Kombiniert werden kann der Bärlauch am besten mit Brennnessel, Giersch, Petersilie.
Bärlauch lagern
Am besten frisch verwenden, da beim Trocknen viel Aroma verloren geht! Oder in Öl als Würzöl oder Würzpaste pürieren, mit Salz vermahlen.
Bärlauch im Wald erkennen und sammeln
Der Bärlauch ist meist in ausgedehnten Kolonien in feuchten und schattigen Lagen der Laub-, Misch- oder Auwälder anzutreffen. Sein Knoblauchgeruch ist oft von weither wahrnehmbar, spätestens jedoch beim Zerreiben der Blätter mit den Fingern. Der Bärlauch ähnelt anderen Pflanzen aus der Familie der Liliengewächse, vor allen dem Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder der Herbstzeitlose (Colchicum atumnale). Beide sind giftig. Die Blattstängel des Bärlauchs sind auffällig kantig dreieckig und kommen einzeln aus dem Boden, die des Maiglöckchens sind rund und es stecken immer zwei Blätter in einem Schaft. Herbstzeitlosenblätter erheben sich dagegen als Bund ineinander gerollter Blätter aus dem Boden – meist in der Wiese. Beiden fehlt der typische Knoblauchgeruch.
Rezept: Bärlauch-Senf
Zutaten:
- 20 g Bärlauchblätter
- 100 g Senfpulver
- 100 ml Apfelessig
- 20–40 ml Apfelsaft
- 1 walnussgroßes Stück Ingwer
- 1 EL Honig
- 1 TL Salz
Zubereitung:
Zuerst das Senfpulver mit dem Apfelsaft verrühren, quellen lassen. Den Bärlauch waschen, trocken schütteln, die Stiele abschneiden und die Blätter fein hacken. Dann den Ingwer schälen und fein reiben. Nun die übrigen Zutaten zum Senfansatz geben und mit dem Pürierstab untermixen, bis eine cremige Masse entstanden ist. Über Nacht quellen lassen, am nächsten Tag die Konsistenz prüfen und gegebenenfalls noch Apfelessig dazu geben. Zum Schluss den Senf sorgfältig ohne Lufteinschlüsse in Gläschen füllen, diese verschließen und zwei bis drei Wochen bis zur Genussreife ziehen lassen.
Rezept: Bärlauch-Tunfisch-Dipp
Zutaten:
- 1 Dose Thunfisch im eigenen Saft
- 100 g Crème fraîche
- 100 g Frischkäse
- 10–15 Bärlauchblätter
- Saft von 1 Zitrone
- 1 Prise Zucker
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Thunfisch in einem Sieb abtropfen lassen und grob zerkleinern. Anschließend mit der Crème fraîche und dem Frischkäse pürieren. Bärlauch waschen, trockenschleudern und fein hacken und unter die Thunfischmasse mischen. Zum Schluss den Dip mit Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.
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