Ehe ein Strauß dem Kunden übergeben werden kann, muss er noch transportfähig gemacht werden, d. h. er wird verpackt. Dabei hat die Verpackung mehrere Funktionen:
- Sie soll den Strauß vor Beschädigungen bewahren.
- Sie muss den Kunden, der den Strauß transportiert, vor Verletzungen (z. B. durch Rosendornen) schützen.
- Sie muss Verschmutzungen (z. B. durch Blütenstaub) an Kleidung oder Ablageflächen (z. B. in einem Fahrzeug) verhindern.
- Sie kann ein zusätzliches, gestalterisch aufwertendes Element sein.
Als Verpackungsmittel steht eine Vielzahl von Papieren und Folien zur Verfügung. Bänder, Bast, Fasermattenstücke etc. können weitere Akzente setzen. Hiermit gibt es viele Möglichkeiten, einen Strauß zu verpacken. Wir zeigen euch drei grundlegende Techniken.
1. Verpackungsvariante: Eintüten
Sie ist für schlanke, fast tütenförmige Sträuße am günstigsten.
- Man legt Papier und Strauß so auf den Tisch, dass die Bindestelle an der vorderen Ecke des Bogens liegt.
- Nun rollt man den Strauß so ein, dass dabei die Stiele etwa auf der Stelle bleiben und der Blütenteil des Straußes ungefähr einen Viertelkreis auf dem Tisch beschreibt.
- Dabei entsteht eine Tütenform und eine Papierecke ragt mit der Spitze über die Blüten hinaus. Seitlich verschließt man die Tüte relativ weit oben mit einem Klebestreifen. Auch im Bereich der Bindestelle muss die Verpackung noch fixiert werden.
- Die entstandene Ecke kann man vorsichtig über die Blüten hinweg zur anderen Seite führen und dort mit Klebefilm fixieren. Darf der Strauß oben offen bleiben, kann neben der gezeigten Möglichkeit die Tütenecke auch mit Bast, Band o. ä. als zierendem Nebeneffekt gerafft werden.
2. Verpackungsvariante: Überdecken
Eine zweite Verpackungsvariante, die sich am ehesten für kurze, kompakte Sträuße eignet, funktioniert auch, wenn kein Verpackungstisch frei ist und wenig Platz zur Verfügung steht.
- Man nimmt einen passenden Bogen Papier an einer Ecke in die Hand und hält ihn frei abfließend vor sich. Mit der anderen Hand legt man den Strauß „kopfüber“ mit seiner Bindestelle an die Ecke des Bogens. Man achtet darauf, dass die Stiele weitgehend mitverpackt werden können.
- Nun kann man den freien Teil des Papierbogens locker über den Strauß klappen, ohne etwas zu quetschen oder abzubrechen. Dann wird die Ecke des Bogens, die der bereits gefassten gegenüber liegt, ebenfalls an die Bindestelle gelegt.
- Die beiden übrigen Ecken des Bogens bilden jetzt noch zwei Öffnungen, die je nach Straußgröße ganz oder teilweise eingefaltet und geschlossen werden können.
- Die Verpackung wird mit Klebefilm fixiert.
3. Verpackungsvariante: Einrollen
Braucht ein Strauß oben etwas mehr Luft. oder soll er hier offen bleiben, bietet sich eine dritte Variante an.
- Zunächst legt man einen passend großen Bogen Papier auf den sauberen Packtisch. Beim Ablegen des Straußes streicht man mit der freien Hand die Unterseite des Straußes vorsichtig in Richtung der Blüten, damit hier nichts abgeknickt wird, wenn der Strauß aufliegt. Er wird so an der vorderen Kante auf dem Papierbogen abgelegt, dass die Stiele möglichst noch mit eingepackt werden können, denn gerade von noch feuchten Stielen geht eine erhebliche Verschmutzungsgefahr aus.
- Nun rollt man den Strauß locker und vorsichtig in den Bogen ein und streicht seitlich Ausschwingendes immer wieder leicht nach oben. Dabei zieht man den Papierbogen um den Strauß herum auf sich zu und rollt den Strauß nicht über den Tisch. Damit dies ohne zuviel Druck auf die Blumen erfolgt, hebt man den Strauß gerade eben leicht vom Tisch ab. Er behält aber Kontakt zum Tisch, nur lastet er nicht mit seinem Gewicht darauf. Der Papierbogen legt sich so wie der Mantel eines Zylinders gleichmäßig um den Strauß.
- Dann nimmt man das Papier an der Bindestelle eng zusammen und fixiert es mit Klebestreifen.
- Die obere Öffnung wird vorsichtig eingefaltet ohne hier etwas zu knicken oder zu quetschen. Die Falz lässt sich mit einem Hefter schließen.
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