Von Kränzen und Körben-Authorin Ulrike Schmidt im Interview

Warum arbeiten Sie gerade so gerne mit Blumen aus Ihrem eigenen Garten?

Ich lasse mich gerne von der Natur leiten und inspirieren. Wenn ich im Sommer oder zu einer anderen Jahreszeit einen Kranz binden möchte, gehe ich durch den Garten und arbeite mit den Blumen, die mir in diesem Moment zur Verfügung stehen. Somit arbeite ich immer mit Blumen der Saison. Da ich inzwischen auch mein eigenes Schnittblumenbeet angelegt habe, stehen mir sehr viele Materialien gleichzeitig zur Verfügung. Dabei ist es mir wichtig, Blumen unbehandelt zu lassen. Ich kann aus dem Vollen schöpfen.

Was ist Ihre Lieblingsblume/-Pflanze?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Im letzten Jahr habe ich verschiedene Sorten Disteln gepflanzt. Sie zählen mit zu meinen Favoriten. Auch die Skabiosen stehen bei mir hoch im Kurs.

Was macht diese so besonders?

Zum Beispiel die Sorte Mannstreu ist eine wunderschöne Distel und wird sehr gerne in der Floristik eingesetzt. Als Staude im Garten ist sie ein Insektenmagnet, kommt mit sehr wenig Wasser aus und ist für die Zukunft, gerade wenn wir an den Klimawandel denken, eine perfekte Pflanze für den Staudengarten. Spannend ist auch die farbliche Veränderung. Zuerst ist die Distel grün, später blau. Ich arbeite sehr gerne mit dieser Sorte. Sie trocknet sehr gut in Kränzen ein. Die Skabiosen blühen in verschiedenen Farben und bilden unterschiedliche Fruchtstände. Somit nicht nur im Blumenbeet sondern auch in der Floristik eine sehr interessante Pflanze. Mit beiden Pflanzen habe ich sehr gerne in meinem letzten Buch von Kränzen und Körben gearbeitet.

Warum gärtnern Sie so gerne?

Garten und Floristik ist eine wunderbare Kombination. Gärtnern ist wie meditieren für mich. Ich gehe aus dem Haus und bin sofort in der Natur. Ich genieße es, mich zwischen all den wunderbaren Blumen bewegen zu dürfen.

Wo befindet sich ihr Garten (wie sieht die Umgebung aus) und wie groß ist er?

Mein Garten befindet sich direkt hinter dem Wohnhaus. Eingeteilt ist er in verschiedenen Nischen. Staudenbeete, ein Senkgarten, eine kleine Insel mit einem Zierapfelbaum, eine versteckte Sitzecke, Pflanztische, verschiedene Dekorationen, Kieswege und Natursteine sind Teile meines Landhausgartens. Der zweite Teil des Gartens befindet sich im hinteren Teil, getrennt durch eine Buchsbaumhecke. Dort befinden sich mein Schnittblumenbeet und seit diesem Jahr auch ein Gemüsegarten mit Hochbeet, Tomatenhaus und Rahmenbeete, die mein Mann mir gebaut hat. Zusammen sind es ca. eine Fläche von 400qm.

Welche Blumen und Pflanzen haben Sie dort arrangiert?

Im ersten Teil des Gartens wurden Stauden, ein paar Rosen mit Kräutern kombiniert. Unter dem Zierapfelbaum habe ich viele Zwiebelblumen gesetzt. Zum größten Teil sind es Perlhyazinthen in blau. Entscheidend für die Pflanzenauswahl war die Verbindung zur Floristik. Im zweiten Teil des Gartens wurden auf dem Schnittblumenbeet einjährige Sommerblumen ausgesät.

Wie sind Sie zu Ihrer Leidenschaft des Blumengestaltens gekommen?

Meine Eltern hatten einen großen Garten. Ich bin damit aufgewachsen. Die Liebe zum Gestalten mit Blumen war schon sehr früh bei mir vorhanden.

Wie kam Sie dazu, Bücher mit Ihren Ideen und Fotos zu produzieren?

Die Idee ein Buch zu gestalten, schlummerte schon länger in mir. Da ich einige Jahre Workshops gestaltet habe und somit viele Erfahrungen sammeln konnte, kam die Idee meine kreativen Arbeiten in einem Buch anzubieten.Zu meiner floralen Tätigkeit entstand nun auch die Liebe zur Fotografie, da ich meine floralen Werkstücke und die Dekorationen in meinem Garten selbst fotografierte. Inzwischen sind meine Bilder auch in verschiedenen Gartenmagazinen zu finden.

 Hier gelangt ihr direkt zum Buch „Von Kränzen und Körben“.

Was fasziniert Sie an der Natur?

Die unterschiedlichen Jahreszeiten in der Natur finde ich faszinierend. Jede Jahreszeit bietet andere Materialien und Eindrücke. Jede ist für sich sehr interessant. Das Frühjahr, wenn die Natur erwacht und man sehnsüchtig auf die ersten Frühlingsblumen wartet und die Vögel um die Wette zwitschern. Der Sommer mit einer riesengroßen Blumenauswahl, Bienen und Schmetterlinge die sich im Garten tummeln. Der Herbst mit seinem Farbspiel und den wunderbaren Herbstfrüchten. Der Winter mit seiner Ruhephase.

Warum gestalten Sie so gerne Kränze und Körbe?

Es gibt so viele Möglichkeiten einen Kranz zu gestalten. Üppig, schmal, groß, klein, gebunden, gesteckt oder gewunden, die Abwechslung ist sehr groß. Ich liebe es dabei mit den Materialien aus dem eigenen Garten zu arbeiten. Die Blumen mit anderen Naturmaterialien zu kombinieren, die gerade vorhanden sind macht es so spannend. Körbe sind etwas aufwändiger. Dafür sind sie immer einsatzbereit, wenn sie gefertigt sind. Dekoriert mit den eigenen Pflanzen, sind sie immer ein Hingucker.

Wie viel Zeit investieren Sie in Ihre kreative Arbeit?

Dafür gibt es keinen genauen Zeitplan. Für die Bücher habe ich sehr viel Zeit investiert. Am 1. Tag wird das Werkstück gefertigt. Am 2. Tag dekoriert und vielleicht auch fotografiert. Da ich kein Studio habe, sondern draußen arbeite, bin ich beim Fotografieren auf die Lichtverhältnisse und gutes Wetter angewiesen. Somit mussten manche Werkstücke oder auch Schrittanleitungen wiederholt werden. Das Wetter war immer eine große Herausforderung. Trotzdem liebe ich die Arbeit in der Natur.

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