Frisches Tannengrün, saftige Lebkuchen und gebackenen Plätzchen sind Gerüche, die wir mit der Weihnachtszeit verbinden und die uns das Warten auf das langersehnte Fest versüßen. Den Duft von frischen Blumen assoziieren die wenigsten Leute mit der Adventszeit. Aber das sollten sie. Denn es lohnt sich! Wir verraten euch, wie ihr durch einen alten Brauch das Aroma von Frühlingsblühern ins Haus holt.
Der Brauch
Eine alte Tradition besagt, dass man am Barbaratag, dem 4. Dezember, Blütenzweige schneidet und sie an einem warmen Standort in eine Vase stellt. Hintergrund dieses Brauchtums ist die Legende von der heiligen Barbara, die ins Gefängnis gesperrt werden sollte und auf den Weg dorthin mit ihrem Kleid an einem Kirschzweig hängen blieb. Sie nimmt diesen mit, stellt ihn ins Wasser. Am Tag ihrer Hinrichtung beginnt er zu blühen.
Die richtig Pflege
Wenn man alles richtig macht, kann man sich exakt am Heiligen Abend an der Pracht der Blüten erfreuen. Dazu muss man das Datum, unabhängig von der Tradition, ganz nüchtern betrachten. Auch nach dem 4. Dezember gelingt es problemlos, dass die Zweige austreiben. Denn ein gutes Timing ist wichtig, damit die Äste bis Weihnachten blühen. Traditionell schneidet man als Barbarazweige Äste von Steinobstbäumen wie Kirschen, Äpfeln oder Pflaumen. Bei diesen ist es sehr zuverlässig, dass sich die Knospen in den drei Wochen öffnen. Man kann aber auch Holunder-, Flieder-, Rotdorn- oder Forsythienäste verwenden. Sucht euch Gehölze mit Blütenstand aus.
Diese erkennt man an Trieben mit dicken, eher rundlichen Knospen. Schneidet sie am Ende schräg ab und klopft sie mit einem Hammer weich. Damit das Antrieben funktioniert, ist ein Kälteschock nötig. Am besten die geschnittenen Äste in einer eisigen Nacht nach draußen stellen und danach in handwarmes Wasser legen. So täuscht man den Knospen den Frühlingsbeginn vor. Bei mildem Wetter könnt ihr sie auch in die Tiefkühltruhe legen. Das Gedeihen fördert ihr, indem ihr kurze Fruchttriebe im unteren Bereich der Barbarazweige abschneidet, bevor ihr die Triebe der Pflanzen in die Vase stellt und das Wasser alle vier Tage wechselt.
Die blühenden Äste sehen nicht nur gut aus, sondern sollen dem Besitzer Glück für das kommende Jahr bringen. Dann mal los! Lasst diese wunderbare Tradition nicht in Vergessenheit geraten und holt euch im tiefsten Winter, wenn die Tage kurz und kalt sind, einen Hauch von Frühling ins Haus. Ob in Vasen, als Kranz oder in einem großen Krug – die blühenden Zweige machen eine großartige Figur, sorgen für einen festlichen Charakter und lassen neues Leben sprießen.