Ein mehrgängiges Menü ist etwas ganz Besonderes für jeden Gast. Doch solch ein edles Mahl braucht auch ein etwas aufwendigeres Gedeck, um den festlichen Rahmen zu würdigen. Was auf den ersten Blick kompliziert aussieht, erweist sich in der Praxis als durchdacht und äußerst zweckmäßig.
Als wichtigste Regel gilt es, das Besteck so einzudecken, dass es der Gast von außen nach innen benutzen kann. Das am weitesten vom Teller entfernte Besteck ist demnach für die Vorspeise gedacht. Als nächstes folgt auf der rechten Seite der Löffel für die Suppe. Für Speisen mit Fisch werden eine eigene Gabel und ein spezielles Messer verwendet, mit dem sich der Fisch besonders gut zerlegen lässt. Messer und Gabel direkt neben dem Teller kommen beim Hauptgang zum Einsatz. Ein etwas kleineres Besteck oberhalb des Tellers wird für das Dessert benutzt. Je nachdem, was gereicht wird, wird unter Umständen auch nur ein Löffel benötigt. Auf dem Brotteller an der linken Seite des Gedecks liegt rechts das Buttermesser, das senkrecht gedeckt wird.
Auch die Anordnung der Gläser erfolgt nach einem einfachen Prinzip. Entweder werden sie in einer Diagonalen eingedeckt oder leicht versetzt, ein Glas vor dem anderen. Als Richtglas dient das Glas, aus dem der Wein zum Hauptgang getrunken wird. Es steht über der Spitze des Messers für den Hauptgang. Rechts daneben kommt das Weinglas für die Vorspeise, gefolgt vom Wasserglas. Wenn es zum Dessert einen Dessertwein oder Champagner gibt, stellen Sie dieses Glas links neben das Richtglas.
Beim Servieren der Speisen solltet ihr ebenfalls einige Grundregeln beachten: Das Essen wird von der linken Seite des Gastes angereicht, Getränke von der rechten Seite eingeschenkt. Abgeräumt wird ebenfalls von rechts. Bei großen Runden gilt beim Anreichen der Speisen: Zuerst wird die älteste oder „ranghöchste“ Dame bedient, dann alle anderen Damen nach der Sitzordnung, zuletzt die Gastgeberin. Wenn ihr dieses Prozedere anschließend bei den Herren wiederholt, sind alle zufrieden.