Farbenlehre: Farben benennen und bezeichnen

Farbenlehre: Farben benennen und bezeichnen

Der Mensch kann mehrere hunderttausend Farbnuancen unterscheiden. Dieser Vielfalt möglicher Farbempfindungen steht eine relativ geringe Auswahl von Namen gegenüber. Wir werfen einen Blick auf die vorhandenen Möglichkeiten, um Farben zu beschreiben, zu vergleichen und somit annährend zu bestimmen.

Farben zu beschreiben, zu bezeichnen und zu benennen ist ein komplexes Vorhaben – es gibt jedoch verschiedene Gruppierungen unterschiedlicher Farbnamen, die sich inzwischen etabliert haben und die je nach Kontext gebraucht werden.

Grundlegende Farbnamen

Wo es um sachliche und technische Genauigkeit geht, sind eindeutige Namen wenigstens für die sechs bunten Grundfarben unumgänglich und für wenige weitere Farben gibt es eigene Bezeichnungen:

  • Die sechs bunten Grundfarben heißen Gelb (Y), Grün (G), Cyanblau (C), Violettblau (B), Magentarot (M) und Orangerot (R), sie sind klar benennbar, obwohl nicht unbedingt alle im täglichen Sprachgebrauch üblich.
  • Hinzukommen die unbunten Grundfarben Weiß (W) und Schwarz (K) mit ihrer gleichteiligen Mischung zu Mittelgrau.
  • Daraus lassen sich noch Mischbezeichnungen wie Gelbgrün, Rotblau etc. formen.
  • Wenige Farben haben ihrerseits eigene Namen, sind aber nicht eindeutig: Braun und Beige sowie Rosa (abgeleitet von Rosenblütenfarben). Der englische Begriff für Rosa ist „pink“; in Deutschland wird damit aber oft ein bläuliches bis lachsfarbenes Rosa bezeichnet.
  • Metallfarbnamen wie Silber, Kupfer, Messing, Gold etc. entsprechen den Metallnamen an sich und finden in Bezeichnungen wie metallisches Weißgrau, metallisches Orangerot, metallisches Gelb etc. ihre Übersetzung in gewohnte Farbnamen.

Beschreibende Farbnamen

Im gestalterischen Bereich, und hier besonders im Umgang mit Laien bzw. Kunden, werden zur genaueren Bestimmung einer Farbnuance vielfach Farbnamen verwendet, die von farblichen Erscheinungen in Natur und Umwelt abgeleitet sind. So sind in der Floristik Farbnamen wie Lachs, Türkis, Creme und Bordeaux üblich. Auch Mausgrau, Mandarin, Zitronengelb, Meergrün und Veilchenblau wären zu nennen.

Diese sind jedoch ebenfalls ungenau, z. B. ist ein Lachs je nach Zubereitung blassrosa bis fleischfarben oder kräftig orange, ein Bordeaux-Wein kann dunkelrot oder schwarzrot sein etc. Verwendet man solche Namen, muss genau abgestimmt werden, wie sich die Gesprächspartner die jeweilige Farbnuance konkret vorstellen, damit entsprechend der Vorstellung des Kunden gestaltet werden kann.

Trend- und modebezogene Farbnamen

Ähnlich verhält es sich mit den in der Mode, bei Trendexperten, bei Möbeldesignern usw. üblichen Begriffen, die nicht selten ebenfalls beschreibenden Charakter haben und anderen Erscheinungen in Natur und Umwelt entlehnt sind.

Hier einige Beispiele für entsprechende Farbbezeichnungen:

  • Mauve leitet sich von der Blütenfarbe der wilden Malve ab.
  • Fraise ist im Französischen die Erdbeere.
  • Taupe ist im Französischen der Maulwurf mit seinem Fell in entsprechender Farbe.
  • Cerise ist im Französischen die Kirsche.
  • Ferrari-Rot bezieht sich auf das typische Rot vieler Fahrzeuge dieser Marke.

Es gibt noch so viele weitere Vorgehensweisen, um Farben zu beschreiben oder zu bezeichnen – beispielsweise die kühlen und die warmen Farben, die lauten und die leisen Nuancen, die schweren und die leichten Töne. Infos zu den verschiedenen Klassifizierungen findet ihr im entsprechenden Lehrbuch „Farbenlehre“.

Auch interessant:

Anzeige

Aktuelle Produkte aus dem Online-Shop

Floristik lernenFarbenlehreFarbenlehre: Farben benennen und bezeichnen