Pflanzungen für draußen müssen selbstverständlich mit allen Witterungseinflüssen zurechtkommen und eine entsprechende Pflege erhalten. Gestalterisch sind zudem Art, Funktion und Stil des Umfelds entscheidend. Witterungsaspekte wie Sonnenbestrahlung, Wind und Regen sind Einzelfaktoren. Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte einmal zusammengetragen:
Wind
Ein Platz, der dem Wind ausgesetzt ist, bedingt eine hohe Standfestigkeit des Gefäßes und die passende Pflanzenauswahl. Außerdem erhöht Wind die Transpiration und verstärkt das Austrocknen des Substrats, so dass mehr gegossen werden muss. Windempfindlich sind z. B. Knollenbegonie, Pantoffelblume und Petunie.
Regen
Im Allgemeinen vertragen Freilandpflanzen Regen, eine Beschädigung durch Starkregen ist aber nicht grundsätzlich vermeidbar. Hier kann man lediglich geeignete Schutzmaßnahmen, z. B. durch Überdachung, ergreifen. Jedenfalls müssen die Gefäße eine Dränung enthalten und ausreichende Wasserabflussmöglichkeiten aufweisen. Ein Gießrand ist wichtig, damit vom Regen möglichst kein Substrat ausgeschwemmt wird.
Sonne und Schatten
Standorte im Freien teilt man bezüglich der Lichtverhältnisse in drei Kategorien ein:
- Vollsonnige Standorte erfordern vermehrtes Gießenund Pflanzen, die der intensiven Strahlung und der entsprechenden Wärme gewachsen sind, zum Beispiel Asteriscus maritimus, Dianthus chinensis, Gazania Cultivar, Osteospermum ecklonis und Pelargonium Cultivar.
- Halbschattige Standorte werden von den meisten Freilandpflanzen toleriert, in dauerhaftem Halbschatten blühen sie allenfalls weniger reich. Die Pflegebedingungen entsprechen hier den allgemein gültigen Hinweisen.
- Schattige Standorte sind oft auch relativ feucht und erfordern weniger Gießaufwand. Pflanzen für diesen Bereich sind z. B. Fuchsia Cultivar, Lobularia maritima und Impatiens Cultivars.
Umfeldaspekte
Entscheidend sind die Funktionen und die Gestaltung des Umfelds.
Funktionen des Umfelds
Balkone, Terrassen, Entrees, öffentliche Plätze, Friedhöfe etc. haben verschiedene Funktionen und ihre Nutzung ist ganz unterschiedlich. Dazu ein paar Beispiele: Robustheit, Standfestigkeit, Pflegeleichtigkeit und wirkungsvolle Größe sind im öffentlichen Bereich wichtig. Der Pflanzkorb für den Terrassentisch darf feingliedrig und relativ pflegeaufwändig sein. Die Trauerschale muss zur sonstigen Grabgestaltung passen und ohne tägliche Pflege auskommen.
Gestaltung des Umfelds
Das bauliche Umfeld, in dem eine Pflanzschale wirken soll, kann eine klassische, moderne, funktionale, romantische, traditionelle oder avantgardistische Ausstrahlung haben. Die gestalterischen Rückschlüsse, die man daraus ziehen muss, sind entsprechend vielfältig. Gefäß- und Pflanzenauswahl inklusive Farbigkeit hängen davon ab. Gleichartigkeit ist ebenso möglich, wie die Akzentuierung mit stilistisch Gegensätzlichem.
Hier einige Beispiele:
Hauseingang
Dieser Pflanzenschmuck für den Eingangsbereich eines Hauses besteht aus zwei unterschiedlich großen Kübeln, die mit ihrer Steinoberfläche zur Vorplatzpflasterung und bezüglich der Struktur gut zur Ziegelwand des Hauses passen. Die Proportion zwischen den beiden Gefäßen beträgt 1 : 2. Zwischen jedem einzelnen Gefäß und seiner Bepflanzung liegt dagegen Gleichheitsproportion vor. Die Gefäßböden schließen übrigens nicht durchgängig dicht mit dem Pflaster ab, so dass im Bereich der rundherum vorhandenen und hier gut sichtbaren Schlitze überschüssiges Regenwasser schnell ablaufen kann.
Hier begrüßen drei dickwandige, schwere Gefäße mit herbstlicher Bepflanzung die Ankommenden. Diese Gefäßgruppe besticht insbesondere durch die Farbgestaltung in variierenden oder benachbarten Rot- und Rosanuancen inklusive dem rötlichen Braun der Keramik.
Terrasse
Eine Verdopplung von Gefäßen ist zwar keineswegs zwingend, erzeugt aber immer eine besonders prächtige Wirkung. Dabei können die Bepflanzungen, wie in diesem Beispiel ähnlich sein, müssen es aber nicht.
Garten- und Terrassentisch
Mehr Informationen zu diesem Thema findet ihr im Buch „PFLANZUNGEN für drinnen und draußen in Gefäßen“ aus der BASICS Lernbuchreihe von Karl-Michael Haake.