Sträuße binden leicht gemacht: Der „Stehende“

Klassischerweise stehen bei Sträußen die Blüten im Fokus – bei dieser Variante ruht der Blick auf den Stielen, denn diese werden als gestalterische Werkstoffe eingesetzt. Aber wie bleiben Stehsträuße überhaupt stehen und welche Stielführungen bieten sich an? Wir erklären es euch.

Stehende Sträuße – da stehen wir drauf. Und ihr werdet es auch, sobald ihr die entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten im Repertoire habt. Klar ist, dass diese Strauß-Variante die Fragen nach Balance und Proportionen vergrößert. Besonders sinnvoll sind Stehsträuße, die aufgrund ihrer Kurzstieligkeit und ihres günstigen Verhältnisses von Stieldurchmesser zu Stielhöhe einen guten Stand haben.

Übrigens: Der Blick auf die Bindestelle ist bei dieser Strauß-Version frei, weshalb beispielsweise mit bunten oder texturierten Materialien ein gestalterischer Akzent gesetzt werden sollte.

Drei mögliche Stielführungen kommen bei Stehsträußen in Frage:

Die radiale Stiel-Anordnung mit einer weit unten liegenden Bindestelle. Balance ist das A und O – idealerweise bildet der Strauß eine Art Trichterform. Stehsträuße mit sehr tiefliegender Bindestelle und parallel angelegten Stielen werden gerne außen mit stabilisierenden Werkstoffen umlegt. Damit kaschiert man zusätzlich eingebundene, kürzere und blütenlose Werkstoffe mit spreizender, Volumen bringender Funktion.

Möglich ist auch eine radiale Stielanordnung mit weit oben liegender Bindestelle, sodass die sich spreizenden Stiele die Form einer Garbe entstehen lassen.

Die Stiele können auch parallel angeordnet werden – auch das sorgt für Standfestigkeit. Parallel sind Stiele, wenn sie auf nahezu ihrer ganzen Länge den gleichen Abstand zueinander beibehalten. Eindeutig ist das bei geraden Linien, aber auch Kreisbögen oder Winkel können Parallelität zeigen. Parallel-Sträuße vermitteln optische Strenge, die mit einer reduzierten Werkstoffauswahl noch zusätzlich betont werden kann. Werden die Stiele besonders dicht aneinandergesteckt, entsteht eine blockhafte Säulenform.

Stehsträuße – So stehen sie gut

Bei der Präsentation zu beachten ist das jeweilige Gefäß – Weiten, offenen, flachen Schalen wird der Vorzug gegeben. Dabei ist zu beachten, dass nur ein niedriger Wasserspiegel möglich ist. Deshalb müssen alle Werkstoffe Bodenkontakt haben und es dürfen keine Blumen eingesetzt werden, die tief im Wasser stehen müssen. Ideal sind Glasgefäße, die den Durchblick auf Stiele und Bindestelle auch gewähren, wenn sie hochwandig sind, dann aber im unteren Straußbereich keine horizontale oder diagonale Parallelität zulassen. Aufgrund ihrer Höhe sollten dies Sträuße mit Steinen, eingeklemmten Zweigstücken oder ähnlichen Materialien fixiert werden. Auch das Aufstecken auf einen Steckigel (Kenzan) oder auf einen eingeklebten Pinholder ist möglich.

Weitere Tipps, Tricks und Wissen für die Prüfung findet ihr auch in unserer Fachliteratur für die Floristenausbildung.

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