PRAXIS-Tipp für Floristen: Gestecke mit Maulbeerbaumpapier

Maulbeerbaumpapier ist zur Kombination mit Blumen ideal geeignet. Wir zeigen euch ein paar florale Gestaltungsideen mit diesem vielseitigen und beliebten Naturprodukt!

Maulbeerbaumpapier ist ein ideales Gestaltungselement für Floristen – einerseits, weil es ein Naturprodukt mit organisch wirkender Oberflächentextur ist, andererseits wegen der breiten Farbpalette, die erhältlich ist, und schließlich, weil jeder Bogen ein wenig anders aussieht. Es wird produziert, indem die Rinde von Maulbeerbäumen abgeschält und dann gekocht und gewalkt wird. Die Bäume werden durch das Schälen übrigens nicht geschädigt. Der fasrige Rohstoff wird anschließend unter Einsatz von viel Wasser auf Siebe in Schöpfrahmen verteilt. Nach Abschöpfen und Trocknen kann ein fertiger Bogen aus jedem Rahmen genommen werden. Weitere Gestaltungen durch Zufügen anderer Fasern, Blüten, Blättern etc. sind ebenso möglich, wie das Färben. Zusätzlich finden sich Bögen mit Reliefprägungen. Als Naturprodukt weist Maulbeerbaumrinde selbstverständlich Abweichungen in Textur und Farbe, durch Einschlüsse und Materialdicke auf. Und gerade das macht dieses Material für Floristen so interessant!

PRAXIS-Florist Michael Sutmöller stellt seine Lieblingskreationen mit Maulbeerbaumpapier vor:
Nelken und Anthurienblüten wirken wegen der dichten Anordnung nicht nur durch ihre Farbe, sondern auch mit ihren Texturen und Strukturen. Das von einem Gittergewebe verstärkte Maulbeerbaumpapier erweitert die Wirkung der Textureffekte. Umhüllt die Frischblumensteckschaumbasis zunächst mit Folie, die mit einem Gummiring gehalten und oben zurechtgeschnitten wird. Jetzt kann das Papier, das ihr mit Stecknadeln fixiert, nicht von der Feuchtigkeit des Steckschaums geschädigt werden. Die Blüten und Blätter werden in die bisher freigelassene Oberseite eingesteckt. Die enge Verbindung zwischen Floralien und Umhüllung wird besonders deutlich, wenn ihr auch hier einige schmale Streifen Maubeerbaumrinde einarbeitet.

Wie zwei Verliebte schmiegen sich die beiden Gestecke aneinander. Im Bereich der Blüten verschmelzen sie sogar zu einer Einheit. Aber auch die umhüllende Maulbeerbaumrinde schafft, trotz farblicher Verschiedenheit, durch Gleichheit der Textur und der Reliefstrukturen eine enge Verbindung. Insofern ist die haltende Kordel fast nur noch technische Notwendigkeit. Ansonsten basierte das Gesteck auf zwei mit gewässertem Frischblumensteckschaum gefüllten Kunststoffschalen, auf denen ihr die Maulbeerbaumrinde problemlos mittels Heißkleber fixieren könnt.

Wenn ihr die Kunststoffschale, die den Frischblumensteckschaum enthält, zuvor mit Sprühlack einfärbt, muss diese nicht zwingend vollständig verdeckt werden. Das farblich passend gewählte Maulbeerbaumbaumpapier wird dann etwas höher angesetzt und mit Bändern fixiert. So erhaltet ihr ein zylindrisches Gefäß, das aufgrund der jetzt erreichten Höhe eine wesentlich größere Wirkung hat. Blüten und Gräser steckt ihr nun parallel ein. Dabei wird die Farbe des Maulbeerbaumpapiers z. B. durch Lavendel und Ageratum wieder aufgegriffen sowie durch Grün und Weiß ergänzt, sodass eine Farbwirkung entsteht, die an den Sommerhimmel erinnert.

 

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