Bunte Eier gehören zu Ostern einfach dazu. Die Schalen werden oft farbig bemalt oder verziert. Mit verschiedenen Färbemethoden und Gestaltungsideen entstehen dabei kleine Kunstwerke, die jeden begeistern. Erfahrt hier alles über die Tradition des Eierfärbens und wie ihr eure Ostereier kreativ gestalten könnt.
Das Färben der Ostereier hat eine lange Tradition. Dabei hatte es – neben dem religiösen Ursprung – vor allem praktische Gründe. In der Fastenzeit durften keine Eier gegessen werden. Weil die Hühner aber trotzdem weiterhin fleißig Eier legten, ging man dazu über, diese zu kochen und so länger haltbar zu machen. Damit man sie aber von den rohen Eiern unterscheiden konnte, half es, sie zu färben.
Vorbereitung zum Eierfärben
Bevor es ans Färben geht, müssen die Eier vorbereitet werden. Haben sie Flecken, lassen sich diese meist mithilfe von etwas Essigwasser entfernen. Bei der Frage, ob lieber braune oder weiße Eier verwendet werden sollen, scheiden sich die Geister. Hier kann jeder die Schalenfarbe nutzen, die er mag. Weiße Eier nehmen allerdings die meisten Farben besser an, braune Eier bekommen dagegen eine etwas dunklere Färbung. Besonders wichtig ist es, die Eier schonend zu kochen. Sie sollten am besten in kaltes Wasser gelegt werden, das dann langsam zum Kochen gebracht wird. Anschließend die Eier acht bis zehn Minuten simmern lassen und danach sofort mit kaltem Wasser abschrecken. Um Risse zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen Schuss Essig oder etwas Salz ins Kochwasser zu geben.
Färbemittel aus dem Handel
Wer dagegen auf künstliche Farben zurückgreifen will, findet im Handel zahlreiche verschiedene Produkte:
Tablettenfarben: Das Färbepulver ist in eine Tablettenform gepresst und löst sich in einem Wasser-Essig- Gemisch auf. Hiermit ist das Färben schnell erledigt, dauert es doch meist nur wenige Minuten.
Flüssigfarben: Dieses Färbemittel wird direkt ins Wasser gegeben. Hier kann man die Intensität der Farbe selbst bestimmen, indem man ggf. etwas weniger der Flüssigkeit ins Wasser gibt.
Lebensmittelfarben: Auch Lebensmittelfarben aus dem Backbedarf können zum Färben genutzt werden. Hier ist die Auswahl meist recht groß, da es mittlerweile auch verschiedene Pastellfarben gibt und sie zudem auch noch miteinander gemischt werden können.
Kreative Gestaltungsideen
Getaucht und bemalt
Für Kinder ist das Ostereierfärben oft das Größte. Doch nicht nur beim Färben an sich haben sie Spaß, sondern auch beim Verzieren. Dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Bei einer davon können nach dem Trocknen der Farbe die Eier mit feinen Mustern, Pünktchen und Linien bemalt werden. Das geht besonders gut mit einem Lackmalstift.
Betupft und beklebt
Wer seinen Ostereiern ein florales Muster verleihen will, kann das mit kleinen Blüten tun. Dazu mit etwas Acrylfarbe Punkte auf die Eier tupfen. Nach dem Trocknen zum Beispiel Vergissmeinnichtblüten mithilfe von Floralkleber aufkleben. Ob die Eier zuvor komplett gefärbt werden, bleibt Euch überlassen.
Marmorierfarben: Bei diesen Farben entstehen durch das Eintauchen Marmoreffekte.
Sprühfarbe: Dieses Färbemittel gibt es unter anderem in Metallic-, Glitzer- oder Pastelltönen. Die Eier werden dabei mit der Farbe besprüht. Dadurch sind besonders auffällige und glänzende Designs möglich. Allerdings braucht man etwas Übung.
Wachsmal- und Kratzfarben: Bei dieser Technik werden die Eier im Vorfeld mit Wachsmalstiften bemalt. Nach dem Färben wird das Wachs wieder entfernt, wodurch ein besonderer Effekt entsteht. Denn unter der Wachsschicht behält die Eierschale ihre natürliche Farbe.
Verzieren
Wer seinen Eiern nach dem Färben noch ein besonderes Finish geben möchte, kann sich jetzt kreativ austoben. Denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten für die Veredelung. Werden die Eier nach dem Färben mit etwas Speiseöl eingerieben, bekommen sie einen natürlichen Glanz. Zudem können sie auch mithilfe von Acryl- oder Wasserfarben mit verschiedenen Mustern bemalt werden. Das funktioniert natürlich auch mit Wachsmalstiften. Bei dieser Technik haben vor allem Kinder Spaß. Auch Sticker, Bänder und Spitze können aufgeklebt werden. Ebenso können die Eier bestempelt werden. Wer mag, kann sogar die sogenannte Serviettentechnik nutzen. Dabei wird die oberste Schicht einer Serviette abgelöst und mittels eines speziellen Klebers auf dem Ei fixiert.
Vergoldet und umwickelt
Ton in Ton mit glänzenden Highlights ähneln diese Eier kleinen Kostbarkeiten. Dabei ist dieser Effekt schnell erzielt. Mithilfe von Kleister wird Blattgold aufgetragen. Um die Bänder an den Eiern zu befestigen, hilft es, doppelseitiges Klebeband aufzukleben und darauf die Bänder zu fixieren.
Erinnerungen schaffen
Egal für welche Technik Ihr euch entscheidet, jedes Ei wird ein kleines individuelles Kunstwerk. Und das Beste: Ihr könnt mit Familie und Freunden die Eier gestalten und dabei einen gemeinsamen Kreativnachmittag verleben, an den ihr bestimmt noch lange zurückdenken werdet.
Färben mit Naturmaterialien
Um die Eier bunt zu färben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel mit Naturmaterialien veredelt werden. Kurkuma, helle Zwiebelschalen und Kamillentee färben die Eier in Gelb- Orange-Tönen. Rote Bete, Hibiskusblüten und kurz gekochter Rotkohl sorgen für rot-pinke Farben. Wird der Rotkohl lange gekocht, bekommt die Eier eine blau-lila Färbung. Grün werden die Schalen mithilfe von Spinat, Petersilie und Brennnesseln. Für braune Nuancen sorgen rote Zwiebelschalen, Kaffee und Schwarztee. Generell hilft beim Färben ein Schuss Essig. Dadurch haftet die Farbe besser. Die Schalen bekommen zudem je nach Einwirkzeit eine andere Intensität.
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