Die letzte Frucht, die aus der freien Natur in unseren Breiten geerntet werden kann, ist die Schlehe. Bis tief in den Winter hinein hängen die dunklen, blauschwarzen Beeren am bereits kahlen Geäst und können selbst dann noch geerntet werden. Wenn man Glück hat, haben sie sogar schon den ersten Frost abbekommen, so verlieren die Früchte etwas ihren herb-sauren Geschmack und müssen nicht noch extra im Gefrierfach den künstlichen Winter erleben.
VERWENDUNG UND GESCHMACK
Von der Schlehe werden nahezu ausschließlich die Früchte verwendet. Ihr sauer-herber Geschmack ist nur bedingt für den Rohverzehr geeignet. Erst durchs Einfrieren oder den Frost reduziert sich der hohe Gerbstoffgehalt und die Früchte werden so mild, dass man sie dann sogar roh essen kann.
Alternativ werden die Früchte durch Kochen schmackhaft. Auch aufgesetzt zu Likör, Schnaps oder Wein geben sie ihr köstliches Aroma ab. Aus reifen Früchten lassen sich Marmeladen, pikante Chutneys oder Fruchtmuse herstellen, die vielfältig einsetzbar sind, oft in Kombination mit Pflaumen, Äpfeln oder Birnen. Getrocknet sind sie Bestandteile von Kräutertees, ebenso die Blüten, diese lassen sich bestens für Dekorationen von Speisen, gerne auch kandiert, einsetzen.
SAMMELORT UND ERKENNUNGSMERKMALE
Der Schlehdorn ist im Frühjahr aufgrund seines dichten, weißen, fast wolkenartigen Blütenstands am grau-schwarzen Geäst leicht an Wald-, Weg- und Wiesenrändern zu finden. Wer sich jetzt die Stellen merkt, kann im Winter ausgiebig die Beeren ernten, wobei die Hecken sehr unterschiedlich fruchten. Viele Blüten garantieren nicht viele Beeren. Wir zeigen euch ein leckeres Rezept, mit dem ihr die Beeren selbst verarbeiten könnt:
Rezeptidee für Schlehen-Likör
ZUTATEN
• 200 g Schlehen (frisch oder gefroren)
• 100 g Kandis
• 700 ml Korn 32 vol.%
ZUBEREITUNG
Schlehen waschen, trocknen und mit Kandis und Korn in eine Flasche geben. Mindestens zwei Monate ziehen lassen. Entweder abfiltern und in kleine Flaschen füllen oder auf der Schlehe verbrauchen. Je länger der feuerrote Likör steht, umso mehr Aromen entfalten sich – auch nach dem Filtern.
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