Der Steckvorgang mit Frischblumen

Der Steckvorgang mit Frischblumen

Der Vorgang des Steckens an sich ist im Wesentlichen immer gleich. Er bleibt mit wenigen Ausnahmen weitgehend unabhängig von der Wahl der Werkstoffe und des Gefäßes. Im Folgenden wird der Ablauf in einzelnen Schritten erklärt.

1. Die Werkstoffe werden zunächst für die Verarbeitung vorbereitet, d. h. sie werden – wenn nötig – zerteilt, überflüssige Blätter werden entfernt etc.

2. Damit die Werkstoffe Halt im Steckschaum finden und das darin befindliche Wasser gut aufnehmen können, müssen sie schräg angeschnitten werden. Gleichzeitig kürzt man sie damit so, dass sie nach dem  einstecken in gewünschter Position enden bzw. dort ihre Blüte steht. Bezüglich der Stiellänge ist außerdem zu beachten, dass der Stiel wegen der Festigkeit ausreichend tief eingesteckt werden muss. Zu tiefes Einstecken ist aber zu vermeiden, besonders wenn viele Stiele verarbeitet werden, die sich dann in einem zu vollen Steckblock gegenseitig stören würden.


3. Alle an einem Stielende vorhandenen Verdickungen, am deutlichsten bei Nodien von Nelken zu sehen, müssen beim An- bzw. Kurzschneiden entfernt werden. Hier ist es der kurze Teil des dickeren Hauptsprosses, der bezüglich der Stiellänge nicht mehr wirklich erforderlich ist. Solche verdickten Stielenden ergeben beim Einstecken ein für den eigentlichen Stiel zu großes Loch im Steckschaum. Dringt der Stiel nun tiefer ein, wird er oben, wo er aus dem Steckschaum austritt, nicht mehr ausreichend gehalten.

4. Durch die schrägen Schnittstellen sind die Stiele wie angespitzt und sie lassen sich – hier im Querschnitt durch die Steckbasis zu sehen – gut in die Struktur des Schaums einstecken. Gerade abgeschnittene Stiele würden den Schaum wie ein kleiner Stempel zerdrücken, der Stiel fände keinen Halt. Sind besonders dicke oder weiche Stiele zu verarbeiten, kann man mit einem festen Stab ein Loch im Steckschaum vorbohren. Erst dann wird der Werkstoff in dieses Loch gesteckt. Wegen des Halts und des guten Kontakts der Schnittfläche zum Schaum darf das Loch jedoch nicht zu groß vorgebohrt werden.


5. Nun werden die ersten Werkstoffe gesteckt und dabei die wesentlichen Richtungen der Werkstoffe im Gesteck ausgearbeitet. Die senkrechte Mitte und einige seitliche und abfließende Bereiche geben die spätere Außenform bereits vor. Es ist darauf zu achten, dass seitlich eingesteckte Stiele nicht auf der anderen Seite des Steckblocks wieder herausragen. Auch die unteren, seitlichen Blätter arbeitet man spätestens jetzt ein, da diese Bereiche später kaum noch erreicht werden können. Sie können eventuell auch als erste Werkstoffe eingesteckt werden.

6. Die Basis sollte jedenfalls komplett ausgestaltet sein, bevor die Werkstoffe im oberen bzw. äußeren Bereich des Gestecks eingesteckt werden. Der Steckschaum muss schließlich vollständig verdeckt sein und darf im fertigen Gesteck nicht mehr zu sehen sein.

Das Gesteck ist vollständig unter Einbeziehung passender, angedrahteter Bänder gestaltet und die Steckbasis ist kaschiert. Als letzter Arbeitsschritt muss Wasser bis zur maximalen Aufnahmefähigkeit des Gefäßes aufgefüllt werden. Wird das Gesteck noch transportiert, erfolgt dieser Schritt erst am Bestimmungsort.

 

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